wenn sterne fallen
aus dunkler nacht
um wege zu erleuchten
und sich die wärme
weiß und weich
über das land breitet
wenn aus den glocken
der jubel läutet
ihn zu erhören
und in den lüften
die botschaft weht
die uns befreit
wenn sich der himmel öffnet
um uns zu zeigen
gottes angesicht
dann hat das lächeln
der weihnacht
uns erreicht
© lylo
anzuhören bei
zwei kerzen
erzählen
wärme
der blick
nach frieden
breitet sich
in unsere augen
weihnachtslieder
singen auf
unserer haut
und ein engel
geht durch den raum
© lylo
wer sich ein bisschen lyrisch-weihnachtlich einstimmen lassen will, den lade ich herzlichst ein zu meinen
der punsch ist zuckersüß.
last christmas, plärrt es
aus dem kassettenrecorder
und ich denke, voriges jahr
war der punsch auch süß.
aber süß wie die liebe.
und meine liebe brauchte keinen zucker.
die säfte deines körpers waren lustgesüßt,
deine haut duftete nach zimt und koriander
und dein atem hauchte mandarinenduft
in die welt.
und in mein herz.
der punsch, der durch meine adern lief,
benötigte keinen aromaverstärker.
er wärmte
und pulsierte küsse
in meine lippen, die du
in kleinen genießerischen schlucken
herunter schlürftest.
und ich sehe deinen blick.
kleine sterne blinkten in deinen augen
und bauten eine goldene brücke in meine,
auf der das christkind
geheimnisvolle geschenke versteckte.
ich habe sie zu schnell ausgepackt,
wie es scheint.
nichts ist mehr davon übrig.
nur ein punschstand mit der aufschrift:
für karitative zwecke,
eine schrill blinkende lichtergirlande
und ein laut plärrender kassettenrecorder.
© by lylo
Denkt nur
Ich habe den Weihnachtsmann gesehen
Vor dem Einkaufszentrum sah ich ihn stehen
Die Mütze umkränzt mit buntem Laub
Die Stiefel bedeckt mit Spätsommerstaub
In der Rechten ein Handy
Und mit der Linken
sah ich ihn dem Osterhasen nachwinken
Der rasch um die Ecke versuchte zu fliehen
Bevor Halloween-Gespenster ihn mit sich ziehen
Am hellichten Tag
da noch Sommer-Zeit
Von Weihnachtsstimmung
entfernt sehr weit
Und dann sah ich die Kinder
Und in ihren Augen
die Desillusion
und ihren Glauben
Dass Weihnacht
nur aus Kauf von Geschenken besteht
Und beim Weihnachtsmann
es um Verkleidung bloß geht
Nicht um seine Geschichten
Nicht um seine Legenden
Nicht um seine Bestimmung
Sich zu verwenden
als Knecht des Christkinds
Der die Gaben der Liebe bringt
Nicht dafür
dass überall die Ladenkasse klingt
Und tiefstest Bedauern macht sich in mir breit
Für die Kinder
Deren Vorweihnachtszeit
kein Advent
keine Erwartung mehr trägt
Keine Tradition
liebevoll gepflegt
Nur das Gold des Christkinds
von Bedeutung ist
Und der Weihnachtsmann
ein skurriler Pensionist
Jetzt
Erwachsene denkt
Was wir den Kindern rauben
Denkt
an unseren Kinderglauben
An Mysterium
Geflüster
Heimlichkeiten
Die Verschwörerblicke der Eingeweihten
Wenn die Rede von Christkind
und Weihnachtsmann war
Die steigende Spannung
Jahr für Jahr
Dann der Abend
an dem endlich das Glöckchen erklang
Doch das Christkind sich wieder
aus dem Fenster schwang
Bevor es uns gelungen
einen Blick zu erhaschen
Dabei wollten wir es
diesmal unbedingt überraschen
Dann mit großen Augen
und klopfendem Herzen
Nur die Lichter zu sehen
die brennenden Kerzen
Stumm vor Ehrfurcht
vor dem Baum der Bäume zu stehen
Und da erst
die Geschenke zu sehen
Kein Kind wußte je
wie sie dort hingekommen
Das alles haben wir
unseren Kindern genommen
Drum lasst uns besinnen
Bevor es zu spät
Und der Weihnachtsmann
das ganze Jahr herumgeht
Lasst die Weihnacht
zur Weihnachtszeit uns erleben
Dann können wir sie
auch den Kindern
wieder geben
(c) evelyne w.
evelyne w. - 27. Nov, 11:19